Leserbrief zur Bebauung des Brinkhaus-Geländes
von Mechtild Wolff (1. 5. 2019)

Können Sie sich vorstellen, dass die Stadtväter und Mütter von London einen Teil des Hyde-Parks verkaufen, um stadtnahen Wohnraum zu schaffen oder dass die Stadt New York Grundstücke im Central-Park verkauft, um dort ein Bürohochhaus zu errichten? Selbst als die Stadt New York pleite war, wäre das nie in Frage gekommen, denn jeder Verantwortliche weiß, wie wichtig stadtnahe Grünanlagen für die Bürger sind.

Nur in Warendorf ist das anders! Unsere Verwaltung und die Mehrheit unseres Rates lehnen den Kauf des Brinkhaus-Geländes ab - aus finanziellen Gründen, wie sie sagen. Nur glauben kann das niemand, denn es gibt bis zu 80% Zuschüsse für die Neugestaltung einer Industriebrache. Kein Wunder, dass die Gerüchte über die wahren Gründe ins Kraut schießen!

Warum wäre die bürgerfreundliche und naturnahe Gestaltung der Emsinsel so wichtig für Warendorf? Die Gebäude der Firma Brinkhaus bilden heute einen Pfropf in der durchweg grünen Emsaue und sind eine Barriere im Zugang zum Emspark. Eine kluge Stadtplanung würde sich die einmalige Chance nicht entgehen lassen, den Emspark hier zu öffnen und auf dem neu erworbenen Gelände attraktive  Freizeitmöglichkeiten auch für Jung und Alt zu schaffen. So könnte Warendorf mal wieder einen „Pusch“ bekommen, den es dringend nötig hätte.

Aber „April, April“, die Stadtverantwortlichen werden Wohnbebauung, ja vielleicht sogar gewerbliche Bebauung genehmigen, und das möglichst hoch und möglichst eng aneinander - nur so kann der Investor Geld verdienen. Die „Neue Ems“ wird durch den Emspark geleitet und sorgt für Hochwasserschutz im neuen Baugebiet - alles prima vorbereitet.

Die Bürger gucken in die Röhre, der Traum von einer Attraktivierung des Emsparks ist dann ausgeträumt - die Emsinsel ist eben doch nicht für alle da.

 

 

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