„Es rattert und klappert“ – Zeitreise in die textile
Industrialisierung
Tagesfahrt zum Textilmuseum Bocholt
„Es riecht nach Öl und Arbeit, und die Webstühle rattern so
laut, dass man sich unwillkürlich die Ohren zuhält.“ So kann man die
ersten Eindrücke zusammenfassen, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
der Tagesfahrt zum Textilwerk Bocholt hautnah erleben konnten. Die Idee
zu dieser Fahrt, die der Heimatverein in Kooperation mit der
Volkshochschule Warendorf durchgeführt, war in der Textilwerkstatt
entstanden.
Nach dem Vorbild einer typischen Baumwollweberei, die es ja
auch in Warendorf gegeben hat, wurde in Bocholt eine Museumsfabrik
geschaffen mit Kesselhaus und Dampfmaschine, mit Kontor, Meisterbude und
Werkstatt. In zwei Gruppen wurde zunächst im Maschinen- und Kesselhaus
in die Technik der Energieerzeugung für die diversen Webstühle
eingeführt. Im Websaal konnte man die Herstellung eines Handtuchs
verfolgen, von der Spule bis zum fertigen Gewebe. Bei vielen Teilnehmern
weckte das Rattern der Webstühle Erinnerungen an die eigene Arbeit in
der Textilindustrie.
Direkt neben dem Fabrikgebäude wird in einem Textilarbeiterhaus
der Alltag einer Arbeiterfamilie vor 100 Jahren lebendig. Im großen
Gemüsegarten wachsen noch heute Kartoffeln, Kohl und Salat.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen in der Museumsgaststätte
„Schiffchen“ ging es in die nahe gelegene ehemalige Spinnerei „Herding“,
die seit dem vergangenen Jahr ebenfalls zum LWL-Museumskomplex zählt.
Während die Weberei und das Textilarbeiterhaus nach alten Angaben neu
errichtet wurden, hat man hier die historischen Gebäude der Spinnerei
für unterschiedliche Nutzungen umgestaltet. Den Teilnehmern des
Tagesausflugs wurde nun der Ablauf in einer Spinnerei erklärt. Themen
rund um die Baumwolle - von der Faser über ihre Verarbeitung bis zum
fertigen Produkt - stehen im Fokus der Ausstellung. Sie gibt Ausblicke
auf künftige Museumsabteilungen. Ausgangspunkt ist die in Europa
einmalige Sammlung von Textilgeräten, Mustern, Produktbeispielen und
Firmennachlässen, die in den vergangenen 30 Jahren zusammen getragen
wurde. Darüber hinaus wird die Spinnerei „Herding“ von der Stadt Bocholt
als Kulturstätte genutzt. Die derzeit ausgestellten textilen
Kunstobjekte aus Sackleinen und Harz von Magdalena Abkanowicz und Laura
Ford regten die Warendorfer Textilfreunde bei der gemütlichen
Kaffeepause zu Diskussionen über Kunstwerke der Gegenwart an.
Alles Eindrücke, die nachhaltig in Erinnerung bleiben.
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In
der Textilwerkstatt wurde von den Teilnehmern der Wunsch geäußert,
das Textilmuseum Bocholt zu besuchen.
Der Heimatverein Warendorf plant zusammen mit der
Volkshochschule den
Besuch des Textilmuseums am Dienstag, den 29. Mai 2012
Abfahrt mit dem Bus um 9 Uhr am Bahnhof.
Zunächst wird in Gruppen durch die Weberei geführt, in der wie
vor 100 Jahren die Webstühle rattern und die Dampfmaschine zischt. Das
Fabrikmuseum wurde gebaut, wie eine typische Baumwollweberei.
Ein alter Webstuhl aus der Firma Brinkhaus ist dort auch zu
sehen.
Anschließend wird ein vollständig eingerichtetes Arbeiterhaus
mit Garten besichtigt.
Nach einer Mittagspause im Museumsrestaurant „Schiffchen“
werden wir durch die naheliegende Spinnerei geführt,
die zu einer Textilen Kulturfabrik umgestaltet wird.
Dann besteht Gelegenheit zu einer Kaffeepause und einem Besuch
des Museumsladens mit Produkten aus der Weberei, ehe es zurück nach
Warendorf geht.
Der Reisepreis einschließlich Eintritt und Führungen im Museum
beträgt 20,- €.
Da am 29. Mai noch Ferien sind, bietet der Heimatverein an,
dass Kinder bis zu 12 Jahren kostenlos mitkommen können. Anmeldungen
sind beim Stadtmarketing Warendorf, Emsstraße möglich.
Bei der Anmeldung wird eine Anzahlung von 10,- € pro
Erwachsenem erbeten.