Vortrag über Kupfermünzen der Stadt Warendorf (23. 10. 2015)
von Wolfgang Reisner

Stefan Wittenbrink aus Beckum, ausgewiesener Münzexperte, berichtete in einer Veranstaltung des Heimatvereins Warendorf über die Prägung von Kupfermünzen durch die Stadt Warendorf. Das Recht, Münzen zu prägen, war ursprünglich ein königliches Recht, das die Herrscher später auch an Teilstaaten des Heiligen Römischen Reiches weitergaben. In Münster bestand seit dem 10. Jahrhundert eine Münzstätte des Bischofs. Stefan Wittenbrink illustrierte seinen Vortrag mit einer der ersten bischöflichen Münzen aus Silber.

Weil Kleingeldmangel bestand, begannen im 16. Jahrhundert Städte des Fürstbistums Münster Kupfermünzen zu prägen. Erstmals im Jahre 1574 hatte die Stadt Warendorf, wahrscheinlich ohne den Bischof zu fragen, begonnen kupferne Münzen zu prägen. Aus den Warendorfer Kämmereirechnungen ergibt sich, dass man auch 1582, 1586, 1592 und 1594 Münzen prägte, teilweise unter der alten Jahreszahl 1574. Stefan Wittenbrink zeigte die heute sehr seltenen Exemplare. Der Fürstbischof ließ wegen der nicht genehmigten Prägung den Warendorfer Kupferschmied Rotger Huge, der die Schrötlinge für die Prägungen mit vorbereitet und teilweise auch geprägt hatte, wegen Falschmünzerei im Sassenberger Amtshaus einkerkern. Er wurde schließlich gegen eine Kaution von 500 Goldgulden der Stadt Warendorf freigelassen.

Ab 1605 wurde mit der Kupfermünzenprägung in Warendorf wieder fortgefahren. Im Jahre 1627 entzog der Fürstbischof Ferdinand von Bayern der Stadt das Recht, Münzen zu prägen. Später bemühte sich die Stadt erneut um das Prägerecht. 1690/91wurden zum letzten Mal Münzen in Warendorf geprägt.

Im Anschluss an den Vortrag fand eine rege Diskussion mit dem Referenten statt. Stefan Wittenbrink zeigte schließlich die Kette eines Warendorfer Bürgerschützenkönigs, die er auf einer Auktion ersteigert hatte

 

 

 

 

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