Dankesworte des Heimatvereins zur Verleihung des Heimatpreises 2023
29.3.2024 im Gadem am Zuckertimpen
von Mechtild Wolff

Dir, liebe Frau Bürgermeisterin Doris Kaiser und Ihnen, lieber Herr Kulturamtsleiter Wolfgang Türk und der hochgeschätzten Jury gilt ein herzliches Dankeschön, dass Sie die Arbeit des Heimatvereins Warendorf mit dem Heimatpreis 2023 gewürdigt haben.

Ja, Sie haben uns damit sehr überrascht, denn auch wir wissen, dass in unserer woken Zeit Tradition nicht mehr so gefragt ist – man lebt im Heute, man lebt gegenwartsfixiert.

Der Heimatverein aber sieht seine Aufgabe darin, die Geschichte und die Traditionen unserer Stadt lebendig zu halten, denn da liegen unsere Wurzeln und der Mensch braucht Wurzeln, genau wie ein Baum. Je tiefer die Wurzeln sind, umso stabiler ist der Mensch - umso stabiler ist die Gesellschaft. Ohne Wurzeln wird der Mensch, wird die Gesellschaft instabil und somit manipulationsanfällig. Und das ist nicht gut für uns alle.

Eine gute Idee war es, lieber Bernward, das Du den Heimatverein für den Heimatpreis vorgeschlagen hast und – wie man sieht – eine erfolgreiche Idee. Ein herzliches Dankeschön dafür.

Danken möchte ich auch allen, die sich – wie man so schön sagt – um den Heimatverein verdient gemacht haben und dadurch auf verschiedenartige Weise zu einer guten Weiterentwicklung unserer schönen Stadt Warendorf beigetragen haben.

Eigentlich müsste ich jetzt bei Wilhelm Zuhorn beginnen, der 1902 den Heimatverein gründete und schon damals die erste Geschichte der Stadt Warendorf schrieb, die bis heute für viele Geschichtsinteressierte eine Fundgrube ist.

Ich will aber einen großen Sprung machen in die 1970er Jahre, obwohl es in der Zwischenzeit sehr viele Heimatfreunde gab, deren segensreiches Wirken gewürdigt werden müsste.

Herzlich möchte ich jetzt den langjährigen Vorsitzenden und heutigen Ehrenvorsitzenden des Heimatvereins Dr. Paul Leidinger begrüßen. Lieber Paul, wir freuen uns sehr, dass Du an der heutigen Ehrung teilnehmen kannst, die zu einem großen Teil auch Dir gebührt. Du warst der Vorsitzende des Heimatvereins in den schwierigen 1970er und 80er Jahren und hast zusammen mit Wilhelm Veltmann unsere Stadt vor gefährlichen Irrwegen bewahrt. Und Du hast in all den Jahren an der Erforschung der Warendorfer Geschichte gearbeitet, und sie in den „Warendorfer Schriften“ der Öffentlichkeit zugängig gemacht. Als Krönung hast Du im Jubiläumsjahr 2000 eine neue umfangreiche Stadtgeschichte herausgegeben – eine wahre Fundgrube für alle Bürger. Ja, lieber Paul, mit diesem Preis wird auch Dir Dank gesagt.

Die nachfolgenden Vorsitzenden Rainer A. Krewerth, Franz Bülte, und Norbert Funken haben diese Arbeit mit viel Engagement weitergeführt, jeder hatte seine persönlichen Schwerpunkte, aber immer blieb der Heimatverein in seinen Themen vielseitig, um den Mitgliedern und auch den Warendorfer Bürgern interessante Angebote zu machen. Auch als Ehrenvorsitzender ist Norbert Funken noch immer ein aktives Mitglied unseres Vorstandes, der jederzeit bereit ist, sich für Aufgaben zur Verfügung zu stellen. Mit seinem ja leider verstorbenen Vorgänger Franz Bülte hat er sich für die Einrichtung dieses Gadems (Eröffnung 1997) engagiert. Ja, es war schon mutig, damals, zusammen mit den Altstadtfreunden, solch ein Haus zu kaufen und zu sanieren und es im Rahmen des Dezentralen Stadtmuseums mit vielen ehrenamtlichen Helfern der Bevölkerung zur Verfügung zu stellen. Heute kann jeder hier an Sonntagnachmittagen in die Welt der 1920er Jahre eintauchen.

Dafür gilt allen ein herzliches Dankeschön.

Ja, ein Verein wird von vielen Schulten getragen. Die heutige Ehrung gilt insbesondere den Vorstands- und Beiratsmitgliedern, die den „Laden“ am Laufen halten, die das tägliche Klein-Klein regeln, die die Protokolle schreiben, die die Finanzen in Ordnung halten, die Veranstaltungen, Ausflüge und Ausstellungen organisieren, die Warendorfer Geschichte aufarbeiten und Presseberichte schreiben, die die plattdeutsche Sprache lebendig halten, die das Dezentrale Stadtmuseum betreuen, die unsere Homepage gestalten und die „Warendorfer Schriften“ und den „Kiepenkerl“ herausgeben.

Der Heimatverein war und ist nicht immer bequem, nicht immer derselben Meinung wie Verwaltung und Politik. Aber es ist auch nicht unsere Aufgabe, uns beliebt zu machen. Wir haben eine optimale Weiterentwicklung unserer Heimatstadt als Ziel und versuchen, Irrwege zu verhindern, wie z.B. das Feuerwehrgerätehaus im Sophienpark oder die Event-Gastronomie im Emspark. Wir haben für eine altstadtgerechte Pflasterung des Marktplatzes gekämpft und für den Erhalt der historischen Gebäude der Firma Brinkhaus und vieles mehr. Und wir setzen uns nach wie vor dafür ein, dass die Emsinsel eine „Grüne Emsinsel mit vielen Freizeitangeboten für Alle“ wird und nicht eine kompakte Wohnbebauung für Wenige.

 
 

Ja, Stadt und Heimatverein haben ein gemeinsames Ziel: Das historische Warendorf soll eine liebenswerte und lebenswerte Stadt sein, in der die Bürger gerne leben und von der die Touristen begeistert sind, weil es eine „Stadt in Wiesen, Stadt in Gärten“ ist, in der man Geschichte erleben kann.

Ich hoffe, wir können an diesem Ziel gemeinsam erfolgreich arbeiten.

Mechtild Wolff, Vorsitzende des Heimatvereins e.V.

Es ist eine alte Tradition, besondere Gelegenheiten mit einem Gedicht zu bereichern. Und weil es eine wichtigeAufgabe des Heimatvereins ist, die plattdeutsche Sprache zu pflegen und lebendig zu halten, wird Celina uns jetzt ein plattdeutsches Gedicht vortragen, ein Gedicht, das Sie alle kennen, ein Gedicht, das viele von Ihnen früher in der Schule gelernt haben und ein Gedicht, das auch schon die Kinder, die vor 100 Jahren in diesem Hause lebten, aufsagen konnten.

Celina Wolff trägt das Gedicht: „Pöggsken sit in´n Sunnenschien“ von Augustin Wibbelt vor.

Und zum Schluss hat Franz Schulze Nahrup, der Baas des Plattdütsken Krinks noch einen besonderen Gruß an unsere schöne Heimatstadt. Gemeinsam singen wir das Lied: „Uese Warnduorp“, das er mit dem „Treckebühl“ begleitet.

Ja, der Bürgermeister hat sich sicher etwas dabei gedacht, als er zur Preisverleihung an einem Karfreitag hier ins Gadem geladen hat. Da gibt es nämlich Struwen, das traditionelle Karfreitagsessen, ein Fastenessen, das schon vor 800 Jahren vom münsteraner Bischof Erpho empfohlen wurde.

Die Struwen werden vom Gadem-Team auf dem mit Holz befeuerten Küchenherd gebacken und dazu gibt es eine Tasse Mucke-Fuck, so wie ihn die einfachen Leute hier im Gadem schon vor 100 Jahren getrunken haben. Dazu laden wir Sie jetzt herzlich ein.

 

 

Mechtild Wolff, Vorsitzende des Heimatvereins e.V.      29.3.2024

 Bilder der Preisverleihung von Tobias Wolff



 

 

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